21.08.2013 – Rotary Regensburg und EFI spenden für Sendhwa

Madhya Pradesh in Indien: wirtschaftlich schwacher Bundestaat ohne Küste

Madhya Pradesh in Indien: wirtschaftlich schwacher Bundestaat ohne Küste

Auf Initiative der Regensburger Interplast-Gruppe um Dr. Barbara Dünzl, die regelmässig in Zentralindien aktiv ist, hat der Rotary Club Regensburg, vertreten durch seinen Präsidenten Prof.Dr. Michael Dowling, eine Spende in Höhe von € 1.000.- an EFI übersandt. Der Betrag ist zweckgebunden für die Unterstützung der Lepra-Fürsorge, welche die Augustinerinnen im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh betreiben, genauer gesagt in der Stadt Sendhwa und dem zugehörigen Distrikt.

Da es keine bessere Ausgangssituation für humanitäre Hilfe gibt als die eigene Kenntnis der Verhältnisse und Bedürfnisse vor Ort, die unmittelbare Bekanntschaft mit den tragenden (nicht immer leitenden) Personen und die regelmässige vor-Ort-Information über die Verwendung der eingesetzten Mittel, und da alle diese Voraussetzungen hier gegeben sind, hat sich der Vorstand von EFI entschlossen, auch eigene Mittel einzusetzen und die 1.000.- Euro vom RC Regensburg auf insgesamt € 4.000.- aufzustocken. Damit und mit weiteren Spenden, die aus dem Regensburger Raum noch angekündigt sind, ist die Basis für die Beschaffung eines geländegängigen Fahrzeugs gesichert, mit dem die weit auseinander liegenden und teils sehr schwer zu erreichenden Lepra-Kolonien versorgt werden können.

Madhya Pradesh ist einer der ärmsten Bundesstaaten Indiens, in Grösse und Bevölkerungszahl etwa mit Deutschland vergleichbar, aber mit einem pro-Kopf-Bruttosozialprodukt von nur ca. € 450.- (BRD: ca. € 40.000.-). Madhya Pradesh verfügt über etwa 50 Krankenhäuser (BRD: gut 2.000). Traurige Berühmtheit in Madhya Pradesh hat weltweit die Hauptstadt Bhopal erlangt, wo es 1984 zum bis heute schwersten Chemie-Unfall und neben Tschernobyl und Fukushima zur weltweit grössten Umweltkatastrophe kam.

Die Lepra („Aussatz“) ist eine chronische Infektionskrankheit, die sich nach grossen Anstrengungen und dank der Möglichkeit, sie mit Antibiotika zu behandeln, weltweit im Zurückgehen befindet. Jährlich kommt es „nur“ mehr zu ca. 250.000 Neuerkrankungen (Tuberkulose: 9.000.000, AIDS: knapp 3.000.000), die WHO hofft, Lepra in den nächsten Jahrzehnten ausrotten zu können. Von den weltweit ca. 5.000.000 Lepra-Kranken leben etwa zwei Drittel in Indien, in Europa tritt die Krankheit nur noch sporadisch auf. Entgegen der verbreiteten Meinung erfolgt die Ansteckung mit Lepra bei gesunden Menschen nur bei sehr intensivem, längerfristigem Kontakt.

Wir wünschen den Augustinerinnen in Sendhwa, allen voran Sr. Julia Osa, viel Kraft und Ausdauer bei ihrer wohltätigen Arbeit.